"Martinshardt II": Baurecht bis 2026 als Ziel


Rund 27 Hektar zusätzlicher Raum für innovative Unternehmen, mittelständische Betriebe und - vor allem - neue Arbeitsplätze für die Menschen in der Region: In direkter Nähe zum Industriestandort „Martinshardt I“ im Leimbachtal plant die Stadt Siegen nun ein weiteres "Riesenprojekt" - das neue Gewerbegebiet "Martinshardt II". Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Henrik Schumann stellten bei einem Pressegespräch im Siegener Rathaus jetzt die Pläne vor, bevor diese in die politische Beratung gehen.

"Topografisch betrachtet, handelt es sich bei Martinshardt II um die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes Martinshardt I", stellte Bürgermeister Steffen Mues eingangs klar. Zusammen mit dem Gewerbegebiet Oberes Leimbachtal haben hier aktuell rund 30 Unternehmen mit ca. 1100 Beschäftigten Heimat gefunden, ein zukunftsträchtiger Mix aus Handwerk, Zulieferer, Kreativwirtschaft, Bauindustrie und Hochtechnologie.

Diesen Weg soll das neue Gewerbegebiet Martinshardt II, das von der Fläche her ungefähr so groß ist wie Martinshardt I und Oberes Leimbachtal zusammengenommen, erfolgreich fortsetzen. Dass auf dem beschriebenen Weg hin zu Baurecht, Erschließung und schließlich dem ersten Spatenstich für das erste Gebäude, aufgrund der Gegebenheiten mannigfaltigen Herausforderungen begegnet werden muss (von Artenschutz, Alt-Bergbau und Archäologie bis hin zu Schallgutachten und Starkregenkonzept), ist den Verantwortlichen bewusst - aber ohne Alternative, wie wiederum Bürgermeister Steffen Mues betonte: "Martinshardt II ist ein großer und ganz wesentlicher Mosaikstein in unserem Gewerbeflächen-Konzept. Es geht uns darum, ein gutes Angebot an Gewerbeflächen in Siegen vorzuhalten, denn die Nachfrage ist nach wie vor groß - für Neugründungen, Erweiterungen, Neuansiedlungen oder Verlegung von ansässigen und auswärtigen Betrieben." Theoretisch sei das neue Gewerbegebiet schon jetzt vermarktet, so die Rückmeldung aus der städtischen Wirtschaftsförderung.

Stadtbaurat Henrik Schumann führte seinerseits die erwähnten Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung des neuen Gewerbegebietes näher aus und machte deutlich, dass die heimische Mittelgebirgslandschaft mit den stark besiedelten Tälern per se keine einfachen Voraussetzungen für einen Industriestandort dieser Größe biete. Um dennoch den maximalen Nutzen aus der vorhandenen Fläche im Leimbachtal zu ziehen, sollen insgesamt neun Plateaus in verschiedenen Größen mithilfe von Böschungen aus "bewehrter Erde" geschaffen werden. "Keine kostengünstige Investition - jedoch eine Investition in die Zukunft", so Schumann.

Dazu passt, dass das Martinshardt II - im Grünen und doch direkt an der Autobahn gelegen - mit den Attributen "nachhaltig", "ressourcenschonend" und "klimafreundlich" punkten soll: Ein besonderer Fokus liegt darauf, den Standort mit nachhaltiger Wärme und Energie zu versorgen. Geplant sind daher beispielsweise Photovoltaikflächen, eine energieeffiziente Wärmeversorgung sowie Dach- und Fassadenbegrünung. Damit setzt das Gewerbegebiet "Martinshardt II", so das Ziel der Verantwortlichen, neue Maßstäbe für eine moderne, umweltbewusste Industrieentwicklung.

Ziel ist es, 2026 Baurecht zu erhalten, damit - eine rund zweijährige Erschließung eingerechnet - 2028 das erste Unternehmen mit der Errichtung seines Gebäudes starten könne. Voraussetzung dafür ist jedoch die Zustimmung des Rates der Stadt Siegen. Am Donnerstag, 25. September 2025, gibt die Verwaltung die Vorlage inklusive 17 Anlagen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadthallen und Liegenschaften erstmals in die politische Beratung. Abschließend beraten wird die Vorlage in der Sitzung des Rates am 8. Oktober 2025.