Auf Grundlage der Rückmeldungen von Politik, Schulen und Schulaufsicht werden die Bauplanungen dann weiter angepasst, um "bestenfalls bis zum Jahresende eine Beschlussfassung zu haben", erläuterte Schuldezernent Andree Schmidt.
Bei einem Pressetermin stellten Andree Schmidt, Christina Uhr, Leiterin der Schulverwaltung, und Jörg Heide, Leiter der Technischen Gebäudewirtschaft (TGW) gestern (Donnerstag, 11. September) die Planungen vor: "Wir wollen die weiterführenden Schulen in Siegen zukunftsfähig aufstellen mit einem Augenmerk auf der Erweiterung der Gesamtschulen. Dazu gehört auch der Realschulstandort am Oberen Schloss", so Andree Schmidt. Man gehe von einem Kostenvolumen von '100 Millionen Euro plus' aus. Schmidt: "Für die Erweiterung der Kapazitäten muss gebaut werden. Gleichzeitig können wir so bis 2040 den großen Bestand bei den Schulgebäuden energetisch sanieren."
Hintergrund ist, dass sich bei den weiterführenden Schulen Eltern und Schüler vor allem für die Schulform Gesamtschule entscheiden. Mit Blick auf die prognostizierten Schülerzahlen ist jedoch erkennbar, dass die Schulplätze an den vier städtischen Gesamtschulen Bertha-von-Suttner, Eiserfeld, Auf dem Schießberg und Am Rosterberg nicht ausreichen werden. Kurz gesagt: Es fehlen derzeit ausreichend Räume, um die Mehrzahl an Schülerinnen und Schülern aufnehmen zu können. Wie Christina Uhr darstellte, werden nach aktueller Schülerzahlenprognose die meisten Schülerinnen und Schüler für das Schuljahr 2028/2029 prognostiziert: 572 Jungen und Mädchen. Nach der baulichen Erweiterung können zukünftig 580 Gesamtschulplätze für Fünftklässler vorgehalten werden, bestenfalls mit einer Klassenstärke von 25 Schülerinnen und Schülern in 20 Eingangsklassen.
Am stärksten nachgefragt wird die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule: mit einer baulichen Erweiterung könne hier dem Elternwillen Rechnung getragen werden, heißt es in der Vorlage. Der Standort ist zentral gelegen und damit auch für Schülerinnen und Schüler aus dem nördlichen und südlichen Stadtgebiet gut erreichbar. Grundsätzlich sollen die Kapazitäten der Gesamtschulen um zwei Züge von 18 auf 20 "Schülerzüge" (Eingangsklassen) erweitert werden. Diese zwei Züge sollen nach den Empfehlungen der Verwaltung bei der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule geschaffen werden.
Neben der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule mit ihren beiden Standorten soll auch die benachbarte Giersbergschule in den Planungen mit ihrem Bedarf als zweizügige offene Ganztagsschule Berücksichtigung finden. Bei der Gesamtschule Eiserfeld soll der Standort Talsbachstraße grundständig erneuert werden. Für die Gesamtschule Auf dem Schießberg soll die beengte Situation entzerrt und in diesem Zusammenhang die Möglichkeit zur Erweiterung der Zügigkeit ab der Jahrgangsstufe 7 geschaffen werden. Ertüchtigt werden soll außerdem das Gebäude der Realschule Am Oberen Schloss aufgrund des baulichen Zustandes.
Die vorgeschlagenen Baumaßnahmen im Detail finden sich in nachfolgendem Dokument: