Modernisierung der Straßenbeleuchtung

Die Universitätsstadt Siegen möchte verstärkt ihren Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten und die eigenen CO2-Emissionen kontinuierlich reduzieren. Dabei liegt ein Fokus auf der Erneuerung der städtischen Straßenbeleuchtung, die einer der großen CO2-Emmitenten im Einflussbereich der Stadtverwaltung ist. 

Die öffentliche Straßenbeleuchtung in Siegen ist überwiegend veraltet und modernisierungsbedürftig: Unter den insgesamt zirka 13.000 Lampen im Stadtgebiet findet sich eine Vielzahl verschiedener Lampentypen, deren Alter bei einigen Hundert Lampen sogar über 50 Jahre reicht. Nun soll die Straßenbeleuchtung deshalb umgerüstet werden.

Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel fand in Siegen bislang sukzessive und kontinuierlich auf Grundlage des Beleuchtungsvertrags mit der Westenergie, früher RWE, statt: War eine konventionelle Leuchte abgängig, wurde sie auf den neuesten Stand der Technik aufgerüstet. So konnte wirtschaftlich effektiv die restliche Lebensdauer von bereits vorhandenen Leuchten genutzt werden. Außerdem wurden in den letzten Jahren bei Neu- und Umbau- sowie Erneuerungsmaßnahmen ausschließlich LED-Leuchten eingesetzt. Im Ergebnis sind somit bereits zirka 15 Prozent des Bestandes mit LED-Technik ausgestattet, was zirka 2.000 Stück LED-Leuchten entspricht. 

In den vergangenen Jahren wurde zusammen mit verschiedenen Partnern intensiv nach einem Betreibermodell für die Straßenbeleuchtung gesucht, um alle Straßenlampen in Siegen möglichst schnell und kostenoptimiert auf LED-Beleuchtung umzustellen. Nachdem kein geeignetes Modell gefunden werden konnte, ging die Stadtverwaltung ab 2023 das Projekt unter eigener Regie an. Einer der ersten Schritte, um die Straßenbeleuchtung im ganzen Stadtgebiet modernisieren zu können, war die Übernahme der sich im Eigentum der Westenergie AG befindlichen Straßenlampen. Zirka die Hälfte der Straßenlampen befand sich bis Ende 2023 noch im Eigentum der Westenergie AG. Nach Verhandlungen über eine Übernahme dieser Lampen konnte die Stadt Siegen diese Lampen zum 1. Januar 2024 erwerben und in ihr Eigentum übernehmen und war damit erstmals voll handlungsfähig für die weitere Modernisierungsplanung. 

Auf der Suche nach finanziellen Fördermöglichkeiten für eine Umrüstung der Straßenbeleuchtung bot sich die Nationale Klimaschutzinitiative, ein Förderprogramm des Bundes, an. Im Juli 2024 wurde ein Förderantrag für einen ersten Modernisierungsabschnitt bei der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) als Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingereicht. Der Förderantrag umfasst die Modernisierung von 4.786 Stück Lampen. Hierfür waren eine aufwendige Vorarbeit durch die Abteilung Straße und Verkehr sowie die Zuarbeit durch ein Ingenieurbüro notwendig. 

Denn: Nur bestimmte Leuchten erfüllen die Förderkriterien. So muss zum Beispiel durch den Austausch des Leuchtmittels mindestens 50 Prozent Energie eingespart werden. Um die Vielzahl der im Stadtgebiet verbauten Lampen auf weniger Leuchtentypen zu reduzieren, wurden verschiedene ähnliche Leuchten zu Leuchtensystemen zusammengefasst. Um den Fördergrundsätzen gerecht zu werden, müssen alle zukünftigen Leuchten ebenso mindestens mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von zirka 22.00 bis 06.00 Uhr betrieben werden. Zudem werden alle Leuchten mit Straßenoptiken ausgestattet, um die Ausleuchtung der an die Verkehrsflächen angrenzenden Flächen zu minimieren. Um die Lichtverschmutzung noch weiter zu reduzieren, werden ausschließlich Leuchten eingesetzt, die kein Licht in den oberen Halbraum abgeben. 

Um gleichzeitig dem Insektenschutz gerecht zu werden, wird für alle Leuchten eine Lichtfarbe von 3.000 K gewählt. Dies erzeugt sogenanntes warm-weißes Licht. Insekten werden vor allem durch kälteres Licht angezogen.

Durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung des 1. BA mit 4.786 Stück Lampen auf LED-Technik soll sich die CO2-Belastung um 5.910 Tonnen innerhalb von 20 Jahren reduzieren. 

Die durchschnittliche jährliche Stromeinsparung der Leuchtensysteme des ersten BA entspricht dabei 50,79 Prozent bzw. 677.787 kWh. Damit amortisieren sich die Baukosten in Abhängigkeit des Strompreises bereits nach wenigen Jahren.

Für den Austausch wurden im Förderantrag Baukosten in Höhe von 3,173 Millionen Euro angesetzt. Bei einer Förderquote in Höhe von 25 Prozent entspricht dies einem Zuschuss in Höhe von 793.350,00 Euro.

Fördergeber

Das Vorhaben wird durch die Nationale Klimaschutzinitiative der Bundesregierung im Rahmen der Kommunalrichtlinie unterstützt. Beteiligte Partner sind die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH als Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. 

Zum Hintergrund

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Kontakt

Stadt Siegen
Abteilung Straße und Verkehr
Lindenplatz 7
57078 Siegen

Telefon: 0271 404-3349
E-Mail: strasse-verkehr@​siegen.de