Vorentwurf für das neue Hallenbad Weidenau vorgestellt


Die Vorentwurfsplanungen für das neue Weidenauer Hallenbad sind fast abgeschlossen, am Mittwoch, 7. Mai 2025, wurden sie der Politik und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bürgermeister Steffen Mues zeigte sich zufrieden: “Das wird was richtig Gutes!”

Ein modernes, wettkampftaugliches und zugleich familienorientiertes Hallenbad - das war die Zielvorgabe für die Planungen der Architekten. Im Frühjahr 2029 soll das neue Hallenbad eröffnet werden, als Ersatzneubau am alten Standort. Der Baubeginn schließt sich an die Fertigstellung der Hallenbad-Sanierung in Eiserfeld an und ist aktuell für das kommende Frühjahr geplant. Für die Bauzeit werden ca. drei Jahre eingerechnet. Die aktuelle Kostenschätzung liegt bei ca. 51 Millionen Euro.

Der Eingang des neuen Bades soll sich wie bisher auf der Seite der Bismarckstraße befinden und auch der Parkplatz bleibt an “alter” Stelle, jedoch mit besserer Erschließung, sodass Besucherinnen und Besucher nicht mehr “um die Ecke” gehen müssen. Optisch erscheint die Schwimmhalle von außen als leicht geknickte Reckteckröhre, die durch ein verglastes Erdgeschoss leicht schwebend wirken soll. Gestaltet wird sie mit regionalem Bezug: Das Obergeschoss wird mit Holz verkleidet und bezieht sich auf die Haubergswirtschaft, die Schwimmhalle erhält im Hinblick auf die Stahlregion Siegerland eine Metallverkleidung. In Richtung Süden wird eine große Fensterfront den Blick auf die Mündung von Sieg und Ferndorf freigeben. Eine ansprechende Beleuchtung an dem verglasten Sockel sowie am Fensterband sollen insbesondere im Winter einladend wirken. Der umliegende Baumbestand soll erhalten bleiben.

Schwimmhalle mit fünf Becken

In der Schwimmhalle werden fünf Wasserflächen zu finden sein. Das größte Becken (420 Quadratmeter) soll für Wettkämpfe genutzt werden können, es verfügt über sechs Bahnen mit einer durchgehenden Wassertiefe von zwei Metern. An der Längsseite ist eine Zuschauertribüne für bis zu 199 Personen vorgesehen, die auch von Schulen und Vereinen für Unterrichtszwecke genutzt werden kann. 

Darüber hinaus wird es ein multifunktionales Sprung- und Sportbecken (250 Quadratmeter) mit vier Schwimmbahnen geben. Bei einer Wassertiefe von 1,37 Metern eignet sich ein Teil des Beckens für Schwimmkurse; im anderen Bereich mit einer Tiefe von 3,40 Metern werden ein Ein- sowie ein Drei-Meter-Sprungturm eingebaut. Außerdem sind hier weitere Wasserattraktionen wie beispielsweise eine Kletterwand im Gespräch.

Das Nichtschwimmerbecken (150 Quadratmeter) verfügt über eine Wassertiefe von 0,80 bis 1,25 Metern. Es dient zur Wassergewöhnung und kann auch zu Kurszwecken genutzt werden. 

Für Letzteres bietet sich aber vor allem das eigens hierfür vorgesehene Kursbecken (100 Quadratmeter) an, das mit einem Hubboden versehen wird und damit unterschiedliche Nutzungen wie beispielsweise Wasserfahrrad- oder Babyschwimmkurse möglich macht. 

Die jüngsten Badegäste werden mit einem Plantschbecken (42 Quadratmeter) mit Kinderrutsche, Wasserspritzdüsen und weiteren Attraktionen berücksichtigt. Die Wassertiefe beträgt hier 15 bis 30 bzw. 60 Zentimeter. In direkter Nähe zum Becken sind Aufenthaltsmöglichkeiten mit Tischen und Bänken für Familien sowie ein Wickelbereich und eine Kinder-WC-Anlage geplant. 

Großer Vorteil: Die Schwimmhalle kann in vier Zonen aufgeteilt und mit verglasten Wänden getrennt werden. Dadurch ist es möglich, dass Schul- und Vereinsbetrieb parallel zum öffentlichen Badebetrieb stattfinden können. Darüber hinaus muss bei geringer Auslastung - zum Beispiel beim Frühschwimmen - nicht die gesamte Halle geöffnet werden und es können unterschiedliche Temperaturen gefahren werden. Das spart nicht nur Betriebs- und Personalkosten, sondern reduziert auch die Lärmbelastungen bei unterschiedlicher Nutzung der Beckenbereiche.

Für die Verwaltung und das Personal werden im Erdgeschoss Räume geschaffen. Dort werden außerdem ein Trainingsraum für Vereine sowie ein Schulungsraum eingerichtet, die durch eine mobile Trennwand miteinander verbunden werden können.

Die Technik (Wasseraufbereitung und Filtertechnik) befindet sich im Erdgeschoss unter der Schwimmhalle. Besonderer Wert wurde auf eine gute Energiebilanz gelegt: Ziel der Planer war es, bei Strom- und Wärmeverbrauch mit der Hälfte des Richtwerts auszukommen. So erhält das begrünte Dach Photovoltaik-Flächen (250 kWp), die später ca. 25 bis 30 Prozent der notwendigen Stromversorgung des Bades decken sollen. Ein speziell für das Schwimmbad konzipiertes Lüftungssystem soll ebenfalls für eine erhebliche Energieeinsparung sorgen. Beheizt wird das Schwimmbad mit drei Luft-Wasser- bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpen - hier wird noch geprüft, ob eine Grundwasserwärme- statt Luftwärmepumpe eingesetzt werden kann, um die Energiebilanz noch weiter zu verbessern.

Bei den Planungen für das Bad wurde auch die Barrierefreiheit berücksichtigt: Der Eingang ist über eine Rampe erreichbar, im Inneren wird es einen Aufzug geben und auch die Umkleiden und Sanitärbereiche sowie der Sanitätsraum werden barrierefrei gestaltet.

Mit der Projektsteuerung wurde das Büro Constrata Ingenieurgesellschaft mbH aus Bielefeld beauftragt, den Auftrag für die Objektplanung hatte das Ingenieurbüro Krieger Architekten aus Velbert erhalten. Mit der technischen Planung wurde die INCO Ingenieurbüro GmbH aus Aachen beauftragt. Das Hauptplanungsteam wird von WP Ingenieure Partnerschaft Beratender Ingenieure mbH aus Hamburg, zuständig für die Tragwerksplanung, vervollständigt.