Ausländerbehörden von Kreis und Stadt unter einem Dach


Rund 40.000 zugewanderte Menschen, elf Städte und Gemeinden, eine Ausländerbehörde - seit Anfang des Jahres ist es beschlossene Sache: Die Ausländerbehörden des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Stadt Siegen vereinen sich zu einer Behörde innerhalb der Kreisverwaltung. Nun steht auch der Standort der neuen Anlaufstelle fest - das Team wird den Flügel des Telekom-Gebäudes in der Koblenzer Straße in Siegen beziehen.

“Ich bin sehr froh, dass Kreistag und Stadtrat der Fusion zugestimmt haben. Diese Behördenhochzeit wird viele positive Effekte herbeiführen - sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch für unsere Klientinnen und Klienten”, resümiert Landrat Andreas Müller. 

Unter seiner Regie werden künftig 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr wie einst nur die Ausländerangelegenheiten der zehn Kommunen ohne die Stadt Siegen bearbeiten, sondern sind für das gesamte Kreisgebiet zuständig. Dadurch können Arbeitsabläufe vereinheitlicht und Prozesse beschleunigt werden.

Die Stadt Siegen hatte wegen ihres Großstadtstatus bisher die Pflicht, eine eigene Ausländerbehörde zu unterhalten. Von dieser Pflicht ist sie dank der Zustimmung der Bezirksregierung nun entbunden und gibt diesen Arbeitsbereich an die Kreisverwaltung ab. 

„In vielen Bereichen macht es Sinn, dass man sich als Stadt eigenständig verwaltet. Im Bereich Ausländerangelegenheiten haben die Trennung der Zuständigkeiten und die zwei Standorte innerhalb Siegens aber regelmäßig für Verwirrung und Probleme gesorgt. Dass es künftig nur noch eine zentrale Anlaufstelle geben wird, wird für alle Beteiligten spürbare Vorteile bewirken“, so Bürgermeister Steffen Mues.

Zur Optimierung der künftigen Prozesse wurde eine Organisationsuntersuchung beauftragt, die herausarbeiten wird, wie das zusammengelegte Team von zwei Behörden bestmöglich zusammen funktionieren kann. Interne Projektgruppen sind bereits seit vielen Monaten vorbereitend aktiv.

Der vierstöckige Seitenarm des Telekom-Gebäudes wird jetzt an den Kreis übergeben. Daraufhin wird das Gebäude für 900.000 Euro umfangreich modernisiert. Im Gebäude wird sich besonders mit Blick auf Digitalisierung, Bürgerfreundlichkeit und Barrierefreiheit einiges tun - unter anderem muss ein neuer Aufzug gebaut werden. Außerdem wird es einen neuen separaten Eingang hin zum Besucherparkplatz des Kreishauses geben sowie Terminals zur eigenständigen Aufnahme biometrischer Daten. 

“Nach und nach entsteht hier eine zeitgemäße kundenfreundliche Anlaufstelle in direkter Nachbarschaft zum Kreishaus mit vielen Parkmöglichkeiten, hervorragender Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und zugleich ein moderner und attraktiver Arbeitsplatz”, so Landrat Andreas Müller abschließend. Die Umbauarbeiten sollen ein Jahr dauern, sodass die neue Ausländerbehörde im Sommer 2026 eröffnen kann.