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Die zwei überlebensgroßen Standbilder in Form von Bergmann und Hüttenmann auf der Oberstadtbrücke über die Sieg erinnern an die lange Tradition des Siegerländer Erzbergbaus. Der aus Siegen stammende Künstler Professor Friedrich Reusch hatte die Bronzefiguren 1889 entworfen, bevor sie 1896 in der Bronzegießerei Schäffer & Walcker in Berlin gegossen wurden. Das "Licht der Öffentlichkeit" erblickten die beiden 1902 in Düsseldorf auf der seinerzeit größten deutschen Industrieausstellung. Anschließend schenkten die dort vertretenen Siegerländer Unternehmen die Symbolfiguren der Stadt Siegen.
Im Volksmund werden die Bronzefiguren liebevoll "Henner & Frieder" genannt.
Dabei stellt "Henner" einen Bergmann dar, für dessen Profil Philipp Hüttenhain [*09.12.1836 | †23.01.1908] Modell stand, obwohl er selbst in der Landwirtschaft tätig war.
Der Hüttenmann "Frieder" hingegen hat Friedrich Bingener [*21.06.1859 | †26.10.1939] zum Vorbild, der im Sieghütter Hammerwerk beschäftigt war.
Erstmalig in Siegen wurden die stadtbildprägenden Figuren im September 1904 auf der Siegbrücke aufgestellt. Im Laufe des Jahrhunderts haben "Henner & Frieder" mehrfach ihren Standort gewechselt. In den 1930er Jahren mussten die beiden vorübergehend ihren Platz räumen, bevor sie nach dem Brückenneubau 1934 an ihren alten Standort zurückkehrten. Gegen Ende des II. Weltkrieges 1945 wurden die Standbilder bei der Sprengung der Brücke am Kopf der Bahnhofstraße sogar in die Sieg befördert.
Mit dem Wiederaufbau der kriegszerstörten Siegbrücke 1950 erhielten die Bronzefiguren einen neuen Standort am Brückenkopf der Heeserstraße. Seit 1973 standen der Bergmann und der Hüttenmann dann auf der Siegplatte, bis sie im August 2012 im Zuge der Arbeiten zu dem Städtebauprojekt "Siegen - Zu neuen Ufern" eingelagert wurden.
Im Zuge der Beratungen über Materialien und Gestaltungselemente des Städtebauprojektes "Siegen - Zu neuen Ufern" in den politischen Gremien, befassten sich diese auch mit der Frage eines neuen - und endgültigen - Standortes für die symbolträchtigen Standbilder. Im Zuge einer breit angelegten Bürgerbefragung in den Siegener Wochenzeitungen und auf der Homepage der Stadt Siegen, konnten die Bürgerinnen und Bürger zwischen sechs Standorten wählen. Per E-Mail und Briefpost nahmen über 2.500 Personen an der Abstimmung teil. Klarer Favorit mit fast 1.600 Stimmen war der Standort auf der neuen Oberstadtbrücke.
Und hierhin sind "Henner & "Frieder" am 10. September 2015 zurückgekehrt und stehen - wie ursprünglich vor 111 Jahren - einander wieder gegenüber. Dabei schaut der Bergmann Henner die Sieg hinunter Richtung Rhein und der Hüttenmann Frieder dagegen in Richtung Siegquelle. Der Grund: Die Blickrichtung des Hüttenmannes soll auf ein altes nassauisches Gesetz aufmerksam machen: Für einen Siegerländer "Gewerken", wie die Arbeiter, die über das Wissen der Verarbeitung von Eisenerz verfügten, damals genannt wurden, war das Verlassen des Siegerlandes nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des nassauischen Regenten gestattet.
Für die feierliche Rückkehr wurden die Bronzestandbilder mittels des sogenannten Trockeneis-Reinigungsverfahren auf Hochglanz gebracht und erhielten einen neuen Oberflächenschutz.
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