Bioenergie
Die Nutzung von Biomasse kann einen Beitrag zur Wärmeversorgung leisten und ist ein weiterer Baustein zur Emissionsminderung sowie zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und deren Preisentwicklung. Gerade in waldreichen Landkreisen mit nachhaltiger Forstwirtschaft wie Siegen-Wittgenstein bietet sich Holz insbesondere in Form von Rest- und Schadholz als Energieträger an.
Die Nutzung von Holz als Brennstoff kann einen Beitrag dazu leisten, den anthropogen verursachten Treibhauseffekt zu reduzieren. Häufig verhindern jedoch noch Unwissenheit und Vorurteile über Bedienkomfort und Sicherheit den großflächigen Einsatz dieses Brennstoffs. Dabei steht das Holz aufgrund neu entwickelter Feuerungstechnologien und Aufbereitungsformen herkömmlichen Energieträgern wie Heizöl und Erdgas in Sachen Bedienkomfort in keiner Weise nach.
Durch die Entwicklung von Pelletheizungen, in Kombination mit Brennstoffen mit dem Qualitätssiegel EN plus und DIN plus, stellt Holz heute eine umweltfreundliche, wirtschaftliche und komfortable Alternative zu fossilen Energieträgern dar. Holzpellets werden meist aus Holzresten hergestellt. Durch den Einsatz von Staubabscheidern oder Partikelfiltern können sehr niedrige Schadstoffemissionen bei Pelletkesseln erreicht werden, sodass die 1. BImSchv eingehalten werden kann.
Klar ist aber auch, dass Biomasse und insbesondere Holz eine eher geringe Flächeneffizienz verglichen mit anderen erneuerbaren Energieträgern aufweist, der Kohlenstoffspeicher Wald mit seinen Ökosystemen nicht beeinträchtigt werden sollte und die Nationale Biomassestrategie eine vorrangig stoffliche Nutzung von Holz vorsieht. Dementsprechend sind auch hier im Siegerland die Mengen, die einer energetischen Nutzung zugeführt werden können, begrenzt. Daher sollten Biomasseheizungen vorwiegend da zum Einsatz kommen, wo es in absehbarer Zeit keine andere erneuerbare Alternative gibt und wo immer möglich sollte eine Kombination mit anderen erneuerbaren Quellen angestrebt werden. Die Stadt Siegen plant den Einsatz einer Pelletheizung im denkmalgeschützten Rathaus Siegen und Kombinationen mit Solarthermischen Anlagen in einigen anderen Liegenschaften.
Pelletkessel: Umwelt- und Gesundheitsschutz im Blick (UBA)
Biomasse: Ein wichtiger und vielseitiger Baustein zur Defossilisierung (NRW.Energy4Climate)
In Siegen bleiben jährlich rund 8.500 t Klärschlamm in den städtischen Kläranlagen zurück. Dieser Klärschlamm wird zurzeit thermisch verwertet. Künftig wird das getrocknete Granulat dank einer Klärschlammtrocknungsanlage des Entsorgungsbetriebs der Stadt Siegen (ESi) nur noch fünf bis zehn Prozent Wasser enthalten und soll als Brennstoff beispielsweise in Zementwerken oder Hochöfen eingesetzt werden.