Sanierung
Bevor Sie eine Sanierung beginnen, sollten Sie Energieberatungsangebote in Anspruch nehmen, damit Sie einen Überblick über die Notwendigkeit sowie Wirtschaftlichkeit verschiedener Maßnahmen bekommen und keine Fördermittel verschenken. Einen ersten Anhaltspunkt für die Einschätzung des Umfangs notwendiger Maßnahmen kann bereits der Energieausweis liefern.
Der Energieausweis dient der Bewertung der energetischen Qualität eines Gebäudes:
Energieausweise (Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH)
Mit dem Online Check Energieausweis der DEKRA können Sie in wenigen Schritten überprüfen, ob und welchen Energieausweis Ihr Gebäude benötigt:
Online Check Energieausweis (DEKRA)
Untersuchungen zeigen, dass insbesondere bei energetischen Sanierungen der Wertzuwachs der Immobilie den finanziellen Aufwand für die Maßnahmen deutlich übertrifft. Durch eine Verknüpfung mit ohnehin notwendigen Sanierungen sind die Mehrkosten zudem überschaubar. Der Zuwachs an Wohnkomfort und die Verringerung von Energiekosten sind weitere Vorteile. Um sich mittelfristig den notwendigen klimaneutralen Gebäudebestand anzunähern, sollte jedes Gebäude über eine gut gedämmte Gebäudehülle und eine effiziente Heizung, möglichst auf Basis erneuerbarer Energien besitzen. Da dies viele Hauseigentümer vor Herausforderungen stellt, werden diese durch umfangreiche Förderprogramme unterstützt.
Viele Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Anwendung Erneuerbarer Energie werden vom Land Nordrhein-Westfalen oder dem Bund gefördert. Das Förder.Navi von NRW.Energy4Climate bietet Informationen zu dauerhaft angebotenen Förderprogrammen für Breitentechnologien.
Förder.Navi von NRW.Energy4Climate
In wenigen Sekunden alle Zuschüsse, Fördermittel und -programme von KfW, BAFA, Bund, Ländern, Kommunen und Stadtwerken finden:
Sie möchten Ihr Zuhause energieeffizient sanieren, Barrieren abbauen, den Einbruchschutz erhöhen? Hier finden Sie passende Fördermittel für Ihr Vorhaben.
Förderung für Haus und Wohnung (KfW)
Wer Haus oder Wohnung energetisch saniert, kann die Sanierungskosten von der Steuer absetzen. Geregelt wird die "Steuerermäßigung für energetische Maßnahmen bei zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden" im Einkommensteuergesetz (EStG). Für Handwerkerleistungen können Sie, im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2029, jährlich die Arbeitskosten von bis zu 6.000 Euro nach § 35a Absatz 3 Einkommensteuergesetz (EStG) steuermindernd geltend machen. Dies führt zu Steuerermäßigungen von bis zu 1.200 Euro pro Jahr. Ausgenommen hiervon sind jedoch Handwerkerleistungen, für die es Zuschüsse (beispielsweise KfW-Förderung) gibt:
Steuerbonus für die Sanierung (energie-fachberater - Ratgeber für Hausbesitzer und Profis)
Dämmung
Eine Dämmung soll es ermöglichen, im Winter mit möglichst wenig Heizenergie auszukommen und eine sommerliche Überhitzung des Gebäudes zu vermeiden. Im Winter führt die Verringerung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) zu einer Erhöhung der Oberflächentemperaturen von Wänden und Decken im Gebäude und somit auch zu einem gesteigerten Wohnkomfort. Richtiges Lüftungsverhalten ist dennoch erforderlich. Es ist wichtig Wärmebrücken zu vermeiden, da dadurch die Bausubstanz gefährdet wird und gesundheitliche Gefahren durch Schimmelbildung drohen. Bei der Auswahl der Dämmmaterialien sollten auch die Aspekte der Entsorgung bzw. Wiederverwendung berücksichtigt werden.
Das Angebot an Dämmstoffen ist groß und die Auswahl nicht immer leicht. Sie hängt davon ab, was Sie genau dämmen wollen und welche wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien Sie anlegen. Die Verbraucherzentrale hilft Ihnen dabei, für Ihre Verwendungszwecke und Wünsche den passenden Dämmstoff in der entsprechenden Verarbeitungsform zu finden:
Dämmstoffe (Verbraucherzentrale)
Fenster
Der Einbau von neuer Wärmeschutzverglasung mit gleichzeitiger Erhöhung der Dämmwirkung des Rahmenmaterials kann viel zur Energieeinsparung beitragen. Die damit verbundene erhöhte Dichtheit der Gebäudehülle bedingt eine größere Sorgfalt beim Lüftungsverhalten. Vorbauten, sommergrüne Ranken oder Lichtschutzelemente können eine sommerliche Überhitzung vermeiden.
Heizsysteme
Wenn das bestehende Heizsystem zeitgemäß und ein baldiger Tausch nicht geplant ist, kann ein hydraulischer Abgleich zu Einsparungen führen. Das Heizsystem wird dadurch wieder an den Bedarf angepasst. Dies kann, falls noch nicht geschehen, mit dem Einbau von voreinstellbaren Thermostatventilen verbunden werden. Der Austausch der alten Heizungspumpen ist lohnenswert. Moderne Hocheffizienzpumpen sind deutlich effizienter, dabei hängt die Auswahl stark vom Leitungssystem und Wärmebedarf ab. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet hierfür ein eigenes Förderprogramm.
Das Dämmen von Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen bei unbeheizten Kellern ist einfach und effektiv. Für die Heizungserneuerung gibt es alternative Wärmequellen mit denen sofort eine umweltfreundliche Wärmeversorgung möglich ist. Der Einsatz nachwachsenden Rohstoffen als Brennstoff, die Nutzung von Umweltwärme durch Wärmepumpen, die Nutzung der Sonnenenergie in Form von Solarthermie stellen gute Alternativen zu fossilen Energiequellen dar.
Gefördert werden der Einbau von effizienten Wärmeerzeugern, von Anlagen zur Heizungsunterstützung und der Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz, das erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung mit einem Anteil von mindestens 25 Prozent einbindet:
Anlagen zur Wärmeerzeugung (Heizungstechnik) (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - BAFA)
Die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden ist für etwa 21 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Deswegen müssen auch hier CO2-Einsparmaßnahmen ergriffen werden. Die Deutsche Umwelthilfe gibt Praxistipps:
Treibhausgasreduktion in Wohngebäuden - Praxistipps für den Heizungstausch (Deutsche Umwelthilfe)
Effiziente Heizungsanlage - Online-Check:
Effiziente Heizungsanlage-Onlinecheck
HARP ("Heating Appliances Retrofit Planning") beschäftigt sich mit der Umrüstung von Heizungssystemen:
HARP-Zukunft Haus (Deutsche Energie-Agentur GmbH - dena)
Mit einer umfassenden Eigenheimsanierung kann auch das energetische Niveau eines Neubaus erreicht werden. Sie steigern den Wert Ihrer Immobilie und reduzieren die Folgekosten. Mit der App "Sanierungsnavi" von Zukunft Altbau können Sie schnell und einfach den energetischen Zustand Ihres Hauses erfassen und ermitteln, ob Sanierungsbedarf besteht.
Zukunft Altbau (KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH)
Das Institut Wohnen und Umwelt stellt in 13 Heften alles Wissenswerte rund um die Energieeinsparung in Wohngebäuden dar:
Energiesparinformationen des Landes Hessen (Institut für Wohnen und Umwelt)