„Unsere Arbeit ist während der Pandemie nicht zum Erliegen gekommen. Wir haben die Zeit genutzt, uns weiterzuentwickeln“, sagte Sozialdezernent Andree Schmidt jetzt im Rahmen einer Pressekonferenz im Siegener Rathaus.
Dass neue Wege erforderlich sind, um die Jugendlichen zu erreichen, wird jetzt, da langsam "Normalität" zurückkehrt, besonders deutlich. Kinder und Jugendliche haben Nachholbedarf und das gleich in mehrerer Hinsicht: Ausflüge, Freizeiten und Gemeinschaft waren in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich.
Auch Online-Angebote konnten diese Lücke nicht gänzlich füllen. „Jung sein, sich jugendlich fühlen, Erlebnisse mit Gleichaltrigen - das ist auf der Strecke geblieben“, stellte Yvonne Matzke, Leiterin der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendförderung, fest. Soziale Kompetenzen haben durch die lange Zeit der Isolation, des Abstands und der Kontaktbeschränkungen stark gelitten. Das Zusammensein mit vielen Gleichaltrigen, sich in einer Gruppe integrieren, auf die Bedürfnisse anderer eingehen - all das muss erst wieder erlernt werden. „Manche waren damit zunächst überfordert“, erklärte Matzke.
Hier setzt die Abteilung für Kinder- und Jugendarbeit an. Mit neuen Projekten soll wieder Raum für Begegnung geschaffen werden - was auch bedeutet: Viele müssen erst einmal zurückgeholt werden. Während die Kinder durch die enge Kooperation mit Grundschulen enger an die Kinder- und Jugendtreffs angebunden sind und hier kein Rückgang der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen ist, haben sich einige Jugendliche während der Pandemie andere Orte gesucht.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Siegen blicken jedoch zuversichtlich in die Zukunft: „Wir müssen jetzt dort, wo die Jugendlichen sind, mehr Präsenz zeigen, sie dort abholen, wo sie sind“, betonte Yvonne Matzke. Mit einem ansprechenderen Logo, neuen Freizeitideen und neuer Social-Media-Präsenz ist der erste Schritt gemacht.