Partnerstadt Zakopane (Polen) (seit 1989)
In den Jahren 1975 bis 1977 besuchten Jugendgruppen der Stadt Siegen verschiedene Landesteile Polens, um mit jungen Menschen Kontakt zu bekommen sowie Land und Leute und die Geschichte Polens kennen zu lernen. Erste Kontakte kamen 1978 auch mit Zakopane zustande. 1985, 1986 und 1987 folgten weiteren Begegnungen, die zu einer Intensivierung dieser Kontakte führten mit dem Ziel der Begründung einer Partnerschaft. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen Siegen und Zakopane erfolgte am 21. April 1989.
Neben der Aufarbeitung deutsch-polnischer Geschichte ist in den ersten Jahren der Partnerschaft durch Sach- und Geldspenden der Siegener Bevölkerung die Möglichkeit entstanden, die unter wirtschaftlicher Not leidenden Bürgerinnen und Bürger der Partnerstadt durch Hilfstransporte zu unterstützen. Auf Wunsch der Stadt Zakopane wurden diese Transporte 1997 eingestellt.
Darüber hinaus konnte der Kommune bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben durch Spenden, aber auch Beratung und Vermittlung von Kontakten zu Siegener Unternehmen und Verbänden geholfen werden. Neben kulturellen Aktivitäten und Jugendaustauschbesuchen hat sich die Partnerschaft erfreulicherweise auch auf Vereine und Schulen ausgeweitet. Hierbei ist die Schulpartnerschaft der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule mit der Zespol Szol Zawodowych besonders erwähnenswert. Seit 1993 haben Hotelfachschüler/innen aus Zakopane die Möglichkeit, in Siegen und Umgebung ein vierteljährliches Praktikum zu absolvieren.
Von 1992 bis zu seiner Auflösung im Jahre 2003 bestand ein Förderverein "Kinderheime Zakopane" , der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Patenschaften über Waisenkinder aus Zakopaner Kinderheimen zu übernehmen und den Kindern einen Aufenthalt in Siegen zu ermöglichen bzw. die Kinder in Zakopane zu besuchen und zu unterstützen. Trotz Auflösung des Vereins werden die bestehenden Patenschaften weiterhin gepflegt.
Zakopane ist ein beliebter Ausflugsort für Wintersportler und richtet jährlich hochrangige internationale Wettbewerbe im Skispringen, im Biathlon und im Alpinski aus. Nach 1993 war Zakopane im Jahre 2001 wiederum Austragungsort der "Universiade", der Wintersportolympiade für Studenten aus aller Welt. Doch nicht nur die Wintersportler kommen auf ihre Kosten. Die bizarre Bergwelt der Hohen Tatra macht die Stadt auch in den Sommermonaten zum beliebten Ferienziel für Gäste aus den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern. Besonderer Anziehungspunkt ist der große Tatra-Nationalpark mit einem unerschöpflichen Reichtum an Naturschönheiten.
Typisch für die Region sind Kunst und Folklore der Goralen. Die Bewohner der Hohen Tatra pflegen liebevoll das volkstümliche Kulturgut. Zakopane ist das polnische Zentrum für die Kunst der Holzschnitzerei und Hinterglasmalerei sowie für folkloristischen Tanz und Musik.