Projekt "Hallenbad Weidenau"
Siegen bekommt ein neues Schwimmbad!
Mehr zur Zukunft des Hallenbades Weidenau:
Siegen soll ein neues Schwimmbad bekommen. Am bisherigen Standort in Weidenau ist ein sportliches und funktionales Hallenbad geplant, das modernsten Standards entspricht und den Badegästen hervorragende Bedingungen zum Schwimmen bietet.
Grundlage für das Projekt "Hallenbad Weidenau" ist der Beschluss des Rats der Stadt Siegen zur Neugestaltung der Siegener Bäderlandschaft im Februar 2017. Neben dem Umbau des Hallenbades Weidenau als funktionelles Bad am bisherigen Standort hat der Rat der Stadt Siegen 2017 die Erhaltung und Modernisierung des Hallenbades Eiserfeld und die Schließung des Hallenbades Löhrtor nach Fertigstellung des neuen Weidenauer Bades seinerzeit beschlossen.
Fortfahrend wurde mit der Vorentwurfsplanung für den Umbau des Hallenbades begonnen. Die Zwischenergebnisse wurden regelmäßig in den politischen Gremien präsentiert.
Die Entwurfsplanungen führten im Jahr 2019 zur ersten Grundsatzentscheidung des Rates über das weitere Vorgehen im Projekt Hallenbad Weidenau, welche zum Gegenstand die bestandsorientierte Variante inklusive Anbau hatte. Ferner wurde die Verwaltung beauftragt, eine Projektsteuerung auszuschreiben.
Diesem Auftrag ist die Verwaltung in den folgenden Monaten nachgekommen. Es wurde zudem die Objektplanung ausgeschrieben und vergeben.
Der Vorentwurf der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt Siegen diente als Grundlage für die weiteren Planungen. Auf Grundlage der Vorentwurfsplanungen der Technischen Gebäudewirtschaft wurde durch den Facharchitekten mit der Objektplanung und der architektonischen Konzeption des Gebäudes fortgefahren.
Der zuständige Architekt hat in einem mehrmonatigen aufwändigen Prozess zwei Varianten gemäß der geforderten Bedarfsermittlung erstellt. Dabei handelt es sich zunächst um eine Variante, bei dem komplett im vorhandenen Bestand und mit dem vorhandenen Baukörper nur mit der Erweiterung der Schwimmhalle und dem zusätzlichen Becken gebaut wird. Hierbei ergab sich jedoch im Ergebnis keine ausreichende Berücksichtigung der Bedarfe, weshalb diese Variante zwar in die Planungen mit aufgenommen, allerdings aus genannten Gründen nicht weiter verfolgt wurde. Ergänzend hat der Architekt eine Variante mit einer Erweiterung des aktuell bestehenden vorgelagerten Baukörpers (Eingang und Umkleiden) erarbeitet, bei dem eine vollständige Berücksichtigung der Bedarfe möglich ist.
Der durch Ratsbeschluss vorgegebene Auftrag war an dieser Stelle zunächst abgeschlossen. Seit dem Ratsbeschluss sowie der Erarbeitung der vorgestellten Varianten ist aufgrund des komplexen Planungs- und Ausschreibungsprozesses einige Zeit vergangen.
In dieser Zeit reiften auch zahlreiche neue Erkenntnisse, die zwangsläufig mit in das Projekt einfließen mussten und bei der Beurteilung eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Hierzu gehört unter anderem die Entwicklung im Bereich der Baukosten. Ferner sind derartige Bauvorhaben auch unter gänzlich neuen Gesichtspunkten der Energieeffizienz und Technik zu betrachten.
Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die Variante eines Neubaus des Hallenbades neu bewertet wurde.
Im Ergebnis gelangte man angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen der Rahmenbedingungen des Bauvorhabens zu dem Ergebnis, dass die Variante des Neubaus aus aktueller Sicht wirtschaftlicher ist, als der Umbau im Bestand. Insbesondere gelangte man zu dieser Feststellung durch Betrachtung der Gesichtspunkte der Möglichkeiten im Hinblick auf Energieeffizienz, die eine Neuerrichtung des Hallenbades bringen würde.
Angesichts des konzeptionellen Richtungswechsels hat die Verwaltung in ihrer öffentlichen Ratsvorlage zur zweiten Grundsatzentscheidung zum weiteren Vorgehen zur Planung, (Aus-)Bau und Finanzierung des Hallenbades Weidenau den Neubau des Hallenbades vorgeschlagen.
Im Rahmen der Beratungen in der gemeinsamen Sitzung des Sport- und Bäderausschusses sowie des Bauausschusses am 17. August 2022 und dem Haupt- und Finanzausschuss am 31. August 2022 kam seitens der Verwaltung der Vorschlag auf, erneut die Frage eines Zentralbades zu prüfen.
Mit ausschlaggebend ist unter anderem die dramatische Entwicklung im Bereich der Bewirtschaftungskosten insbesondere bei Energie, die Notwendigkeit sehr hoher Investitionen im Hallenbad Eiserfeld und der spürbare Fachkräftemangel bei den Fachangestellten für Bäderwesen.
Die Idee eines Zentralbades war bereits 2015 aufgekommen, wurde aber damals mit der Begründung verworfen, dass das zukunftsträchtige Hallenbad Eiserfeld nicht geschlossen werden sollte.
Die Voraussetzungen haben sich jedoch zwischenzeitlich geändert. Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass, um das Hallenbad Eiserfeld für die nächsten Jahrzehnte funktionstüchtig zu erhalten, dort ebenfalls enorme Investitionen für Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden.
Die Situation hinsichtlich der Energieversorgung und den damit verbunden Kosten hat sich bekanntermaßen auch deutlich verändert. Aber auch die Bewirtschaftungskosten, die beim Betrieb von zwei Bädern anfallen, sind ein wesentlicher Entscheidungsfaktor geworden.
Angesichts dieser gereiften Erkenntnisse im Projektverlauf hat die Verwaltung für die Ratssitzung am 14. September 2022 vorgeschlagen, durch eine Machbarkeitsstudie die Möglichkeit eines Zentralbades im Vergleich zu einem Neubau in Weidenau aus gegenwärtigen Gesichtspunkten prüfen zu lassen.
Mit Beschluss des Rates vom 14. September 2022 wurde die Verwaltung mit der Beauftragung weiterer Schritte zur Prüfung der Zentralbadvariante beauftragt.
Ergebnisse der Badegastumfrage und der Bedarfsermittlung
Um allen Nutzergruppen im neuen Bad geeignete Wasserflächen, Umkleide-, Sanitär- und Aufenthaltsbereiche bieten zu können, wurden die Schwimmerinnen und Schwimmer frühzeitig in die Planung des neuen Bades einbezogen. Im Rahmen einer Badegastumfrage konnten sie ihre Wünsche per Fragebogen in den Bädern und den Rathäusern sowie online angeben. Die Bedarfe der zahlreichen Vereine und Schulen sowie des sonstigen Übungs- und Kursbetriebs wurden gesondert erfasst.
Insgesamt 1.163 Badegäste nutzten die Möglichkeit, sich zur Gestaltung des neuen Bades zu äußern. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprach sich dabei für den Erhalt bzw. die Vergrößerung der Wasserfläche für das neue Bad aus. Ebenso wurden der Erhalt der Sprungbretter und des Sprungturms gewünscht. Erhebliche Verbesserungen im Umkleide- und Sanitärbereich, der Barrierefreiheit und im Kinder-/ Kleinkinderbereich wurden ebenfalls häufig genannt. Wünsche nach einem Sauna-, Wellness-, Dampfbad-, Fitness- und Kioskbereich äußerte jeweils nur ein geringer Prozentsatz der teilnehmenden Badegäste.
Unter Einbeziehung der Angaben der Vereine und Schulen sowie der Rückmeldungen der Badegäste für den Umbau des Hallenbades Weidenau hat die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. (DGfdB) die Größe der benötigten Wasserfläche ermittelt. Mit dieser Bemessung kann mit hoher Wahrscheinlichkeit sichergestellt werden, dass auch zukünftige, etwa durch veränderte Schüler- und Bevölkerungszahlen variierende Bedarfe abgedeckt werden können.
Die detaillierte Auswertung der Badegastumfrage kann in nachfolgendem Dokument eingesehen werden:
Auswertung der Badegastumfage zum "Neubau des Hallenbades Weidenau".