Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien sind Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse/ Biogas und Erd-/ Umweltwärme. Sie heißen so, weil sie praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich sehr schnell erneuern.
Die Sonne wird noch lange scheinen, ebenso wird der Wind wehen und die Flüsse fließen. Bei nachhaltigem bodenschonendem Anbau ist Biomasse langfristig verfügbar und kann anteilig in der Energiegewinnung zum Einsatz kommen. Die Nationale Biomassestrategie sieht jedoch eine vorrangig stoffliche Nutzung vor und ein Teil der Reststoffe muss im natürlichen Kreislauf verbleiben, sodass die Biomassepotenziale begrenzt sind, auch hinsichtlich ihrer schlechteren Flächeneffizienz gegenüber Solar- und Windenergie. Auch die Erde wird dank radioaktiven Zerfallsprozessen und Restwärme aus der Entstehungszeit noch lange warm bleiben und somit Erdwärme liefern, welche genutzt werden kann. Fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas wurden vor Millionen von Jahren über sehr lange Zeiträume hinweg gebildet, werden aber sehr schnell verbraucht und zunehmend knapper. Bei ihrem Verbrauch wird viel klimaschädliches CO2 sowie weitere Schadstoffe freigesetzt.
Weil sich erneuerbare Energien schnell regenerieren und kaum CO2 ausstoßen, sind sie der Schlüssel für unsere zukünftige Energieversorgung. Auch für die regionale Wertschöpfung kommt den erneuerbaren Energien eine wesentliche Bedeutung zu. Die bisher importierten Endenergien werden dabei durch regionale Energiequellen und Technologien ersetzt. Biomasse, Geothermie, Solarthermie, Photovoltaikanlagen sowie Windenergie und Wasserkraft haben schon ihren festen Platz in unserer Region erhalten und sollen weiter ausgebaut werden. Die Energiewende bietet Chancen für die Dezentralisierung der Versorgung sowie Bürgerbeteiligung und trägt damit zu einer besseren Verteilung der Wertschöpfung bei. Aufgrund der tages- und jahreszeitlich schwankenden Erzeugung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen besteht ein erhöhter Bedarf an Stromnetzen und dezentralen Speichermöglichkeiten. Von großer Bedeutung ist hier auch der Ausgleich im europäischen Verbund. Sind diese Voraussetzungen geschaffen, wird die Versorgungssicherheit gestärkt. In einer Analyse des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sind die Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland ermittelt wurden, dabei zeigte sich, dass insbesondere PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergie bereits kostengünstiger sind, als fossile Energieträger.
Die Stadtverwaltung Siegen bezieht seit 2011 Ökostrom von den Siegener Versorgungsbetrieben GmbH. Die Lieferung beruht auf Herkunftsnachweisen über die Energieerzeugung in ausgewählten erneuerbaren Energieanlagen. Durch den Bezug von Ökostrom wird eine Nachfrage erzeugt, die den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen kann, dieser Effekt ist umso größer je mehr eigene Erzeugungsanlagen oder Direktlieferverträge im Ökostrommix enthalten sind. Es gibt auch Stromprodukte mit hochwertigen Siegeln (beispielsweise ok Power, Grüner Strom), welche verbindliche Quoten für Neuanlagen enthalten und so den stetigen Ausbau weiterer Anlagen forcieren.