UNIVERSITÄTSSTADT SIEGEN

Bäume bei Sturmereignissen

Geschädigter Baum aufgrund einer Faulstelle

Alljährlich ziehen insbesondere im Frühjahr und im Herbst Sturmtiefs mit hohen Windstärken und zum Teil orkanartigen Böen über das Siegerland hinweg. Auch sommerliche Gewitter werden häufig von heftigen Gewitterböen begleitet.
Diese Ereignisse rufen regelmäßig bei Siegener Bürgerinnen und Bürgern sowie Hausbesitzern die Besorgnis hervor, ein benachbarter Baum könne ihr Leben in Gefahr bringen oder auf ihr Haus stürzen. Sie melden sich dann bei der städtischen Abteilung Umwelt und beantragen häufig, vorsorglich den oder die Bäume zu entfernen, "bevor ein Unheil geschieht".

Bäume sind nicht allein schon deshalb gefährlich, weil sie groß sind. Sie haben sich im Laufe ihrer Entwicklung perfekt an die äußeren Umwelteinflüsse angepasst. Sie sind es gewohnt, starken Winden ausgesetzt zu sein und reagieren darauf mit entsprechendem Wachstum. Es ist auch völlig normal und wichtig, dass Bäume im Wind schwanken, auch wenn dies dann bedrohlich aussehen mag. Mit diesen Schwingungen können Sie die Windgeschwindigkeiten ausgleichen ohne abzuknicken oder abzubrechen. Je heftiger der Wind seine Kraft einsetzt, desto stärker biegt sich der Baum. Durch das Biegen gelingt es dem Baum die zerstörerische Kraft aus dem Wind zu nehmen, da der auf ihn einwirkende Strömungswiderstand reduziert wird. Gesunde Bäume wachsen in der Regel auch nicht so, dass Teile (etwa lange Äste) von ihnen einfach so ohne externen Einfluss abbrechen können.

Natürlich können auch gesunde Äste eines Baumes durch eine starke Gewitterböe oder während eines Orkans abbrechen oder der Baum im Extremfall entwurzeln. Bei solchen Ereignissen wie zuletzt beim Sturm Kyrill können aber auch Hausdächer abgedeckt, LKWs umgeweht oder Strommasten umgeknickt werden. Es handelt sich dann um höhere Gewalt, die naturgegeben ist und die der Mensch auch durch noch so gute Vorkehrungen nicht verhindern kann, sondern letztlich also akzeptieren muss.

Richtig ist aber auch, dass Bäume für ihr Umfeld unter Umständen gefährlich werden können. Um diese Gefahr frühzeitig zu erkennen, führt z. B. die Stadt Siegen regelmäßige Kontrollen an städtischen Bäumen in Grünanlagen, Friedhöfen und an Straßen durch.

Jedes Jahr wird zudem viel Geld in Baumpflegemaßnahmen investiert, mit denen potentielle Gefahren von Bäumen beseitigt werden z.B. durch die Entfernung von Totholz oder die Einkürzung der Baumkrone bzw. ausladender Äste.

Solche potentiell gefährlichen Bäume sind jedoch in der Regel nicht gesund oder ohne Schaden. Sie leiden oftmals unter Krankheiten, Verletzungen, Alterungserscheinungen oder Veränderungen in ihrem Umfeld wie beispielsweise Abgrabungen oder Versiegelungen im Wurzelbereich. Als Folge hiervon haben sie nicht selten abgestorbene Äste in der Krone, die bei stärkerem Wind abbrechen können.

Durch Faulstellen, Pilzbefall oder Höhlungen im Stamm können Bäume oder Teile von Ihnen bei stärkerem Wind abbrechen oder in seltenen Fällen sogar unvermittelt ohne Wind umstürzen. Dieses Risiko ist vor allem in der Stadt mit seinen zahlreichen "baumfeindlichen" Einflüssen  vorhanden und sollte natürlich nicht unterschätzt werden. Es kann aber durch die o. g. Baumkontrollen, durch eingehende Untersuchungen und durch vorbeugende Baumpflege-maßnahmen deutlich vermindert werden. Manchmal müssen Bäume aber aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden, wenn die von Ihnen ausgehende Gefahr zu groß ist. Hierüber entscheidet bei städtischen Bäumen die Baumkommission der Stadt Siegen.

Auch private Baumeigentümer sollten regelmäßig auf Schäden an ihren Bäumen achten, für deren Verkehrssicherheit sie verantwortlich sind. Für den Laien sind zum Beispiel tote Äste in der Baumkrone ein Anzeichen von abnehmender Vitalität. Auch einige Pilze und offene Höhlungen im Stamm oder der Baumkrone sind gut zu erkennen. Im Zweifel sollte ein Baumexperte erkennbare Schäden untersuchen und eine Einschätzung zur Gesundheit und  Standfestigkeit des Baumes vornehmen.

Informationen

Fragen zu städtischen Bäumen beantwortet die städtische Grünflächenabteilung, Telefon: (0271) 404-4851.

Bei Privatbäumen steht die Abteilung Umwelt, Telefon (0271) 404-3448, beratend zur Verfügung und erteilt ggf eine Ausnahmegenehmigung zur Beseitigung gefährlicher oder kranker Bäume.

Für rechtssichere Auskünfte, Gutachten und Untersuchungen kann man sich an Baumsachverständige aus der Region wenden. Ihre Adressen sind bei der Abteilung Umwelt der Stadt Siegen, Telefon: (0271) 404-3212, erhältlich.

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