Wettbewerb Bunker Burgstraße - Ausstellung und Dokumentation
Die Universitätsstadt Siegen plant die Erweiterung des bestehenden Siegerlandmuseums. Es ist beabsichtigt, weitere Ausstellungsflächen zu realisieren, da der erhöhte Flächenbedarf in den aktuellen Räumlichkeiten nicht mehr abzubilden ist. Die Erweiterung des Museums soll in der bestehenden Hochbunkeranlage an der Burgstraße 13 und 15 untergebracht werden. Diese Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg ist zirka 120 Meter unterhalb des Oberen Schlosses gelegen. Um eine qualitativ hochwertige Gestaltung sicherzustellen, wurde seitens der Stadt Siegen ein hochbaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt. Gegenstand des Wettbewerbs war der Umbau der beiden Bunkeranlagen zu Ausstellungsflächen, Lagerflächen und einer Lehr- und Lernwerkstatt.
Dokumentation des hochbaulichen Wettbewerbs
Im Nachgang zum hochbaulichen Realisierungswettbewerb wurde vom wettbewerbsbegleitenden Büro post welters + partner aus Dortmund eine Dokumentation erstellt. Diese stellt das Projekt sowie das Wettbewerbsverfahren und das Ergebnis umfangreich dar.
Die Dokumentation kann mit nachfolgendem Link heruntergeladen werden:
Wettbewerb Bunker Burgstraße (Erweiterung Siegerlandmuseum): Dokumentation.
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten
Darüber hinaus werden in einem Wettbewerbsverfahren in der Regel die Wettbewerbsarbeiten nach Abschluss des Verfahrens im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Ausstellung war ursprünglich für Herbst 2020 vorgesehen. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musste der Termin mehrmals verschoben und schlussendlich komplett abgesagt werden.
Um alle Wettbewerbsarbeiten dennoch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, schließt sich im Nachfolgenden eine digitale Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten an:
Digitale Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten Bunker Burgstraße
Im Rahmen von Planungswettbewerben sind nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens alle eingereichten Wettbewerbsarbeiten im angemessenen Rahmen zu veröffentlichen. In der Vergangenheit (bei den Planungswettbewerben "Siegen - Zu neuen Ufern", Rund um den Siegberg und Herrengarten) wurden die Arbeiten in einer zweiwöchigen Ausstellung im Rathaus Siegen der Öffentlichkeit präsentiert. Für den Planungswettbewerb zum Bunker Burgstraße war ursprünglich geplant diese Ausstellung im KrönchenCenter durchzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schließung der öffentlichen Gebäude musste die geplante Ausstellung bereits zweimal verschoben bzw. abgesagt werden. Um nun zeitnah eine Veröffentlichung der Wettbewerbsarbeiten gewährleisten zu können, werden die Wettbewerbsbeiträge in Form einer digitalen Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1. Preis: Architekten Wannenmacher + Möller, Bielefeld
Ziel des Entwurfs ist es, die inhaltliche Verschiebung der Bunker nach außen kenntlich zu machen. Beide Bunker erhalten ein weiteres Geschoss, welche als skulpturale Dachgebilde weit in den Stadtraum hinein wirken sollen. Zudem werden Öffnungen in die Außenwände geschnitten, welche Einblicke in das Innere der Bunker gestatten und den Gebäuden ihre Wehrhaftigkeit nehmen sollen. Der Platz an der Burgstraße wird als Entree des Museums transformiert. Dabei werden die Stellplätze neu arrangiert und durch eine halbhohe Hecke dem Blickfeld der Museumsbesucher entzogen. Der kleinere Bunker wird als neuer Eingang mit Zugangskontrolle für Besucher ausgebaut. Im Norden wird die an der Lämmergasse beginnende Treppenanlage aktiviert. Sie mündet auf ihrem Wege zum Museumsvorplatz auf halber Höhe in einen neu geschaffenen Museumshof, der durch Ausstellungen und begleitende Veranstaltungen dem Museumsbetrieb helfen soll, in den öffentlichen Raum hineinzuwirken.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Architekten Wannenmacher + Möller, Bielefeld.
2. Preis: Bruno Fioretti Marquez GmbH, Berlin
Beide Bunker werden entkernt. Ein skulpturaler Körper, welcher aus den verschiedenen Bereichen der Funktionen zusammengefügt ist, und sich zwischen die massiven Bunkerwände setzt, definiert die neuen Innenräume, umfasst das Foyer, Erschließung, Sonderausstellung, und findet seinen Abschluss im Dachaufbau, welcher Café und Museumspädagogik aufnimmt. Der Besucher betritt das Museum und die Skulptur durch das Foyer in dem großen Bunker, welches durch große Öffnungen eine Sichtverbindung zwischen Museumsplatz und Lämmergasse herstellt und den neuen Eingang zum Platz definiert. Der kleinere Bunker wird im Inneren in erster Linie ausgehöhlt, wohingegen der größere Baukörper nach dem Prinzip »Haus im Haus« konstruiert wird. Die massive, äußere Hülle der beiden Gebäude wird dem Grunde nach statisch unverändert belassen.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Bruno Fioretti Marquez GmbH, Berlin.
3. Preis: Thörner Kaczmarek Architekten, Düsseldorf
Die Bunker sollen in ihren Konturen geschärft und innen und außen erfahrbar gemacht werden. Durch Rückbau der Eingangsschleuse des kleinen Bunkers und des Tordurchgangs soll der Hofraum klar gefasst und Wegebeziehungen ablesbar gemacht werden. Ein Einschnitt im großen Bunker markiert den Eingang zum Gesamtensemble. Beide Bunker werden durch ein nicht sichtbares Bauwerk im Untergeschoss miteinander verbunden. Von den Bunkern bleiben nur die Außenwände erhalten und bilden die Wandung eines neuen Raumgefäßes. Ein angebauter Körper im Norden nimmt die Lehr- und Lernwerkstatt und einen Werkstattgarten auf.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Thörner Kaczmarek Architekten, Düsseldorf.
Weitere Wettbewerbsarbeiten
Architekt Jepsen, Siegen
Die historische Materialität der Bunker mit Sichtbeton wird erhalten. Im Bereich der Eingänge erhalten die Außenwände großzügige Öffnungen. Beide Bunker werden durch einen Gang im Untergeschoss miteinander verbunden, um die ebenerdige Anbindung von der Burgstraße zur Lämmergasse weiterhin zu erhalten. Die Verbindung wird durch eine Glaskonstruktion auf Geländeniveau abgedeckt und markiert die Eingänge in die Bunker. Die besondere Nutzung der Bunker soll durch das neu interpretierte Wiederherstellen des historischen Walmdaches mit vorpatiniertem Kupfer als Dacheindeckung auf dem großen Bunker städtebaulich veranschaulicht werden. Der kleine Bunker behält das Flachdach, mit Lichtkuppeln ergänzt.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Architekt Jepsen, Siegen.
Temperaturas Extremas Arquitectos, Madrid (Spanien)
Leitidee ist die Dialektik zwischen der Schwere des Betons und der Leichtigkeit der neuen Elemente: Der Entwurf überlagert und addiert kontemporäre Elemente, welche einen leichtfüßigen Kontrapunkt zur visuellen Schwere der Bunker setzen sollen. Beide Gebäude erhalten einen neuen Aufbau aus vertikalen Hochgärten: Eine grüne Krone zur Sichtbarmachung der neuen, öffentlichen Nutzung. Aus der Fußgängerperspektive steht weiterhin die Schwere der Bunker mit ihren Texturen und Farben im Vordergrund. Diesem Eindruck der Schwere werden leichte Verbindungselemente zur Querverbindung entgegengesetzt.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Temperaturas Extremas Arquitectos, Madrid (Spanien).
Anderhalten Architekten GmbH, Berlin
Auf die Charakteristika der Bunker (horizontale Brettschalung, Schlanke schießschartenartige Fensternischen, horizontale Gesimse, Zahnschnitt-Fries) soll subtil reagiert werden. Die bestehenden Baukörper werden durch additive Elemente, bestehend aus einem Verbindungsbauwerk sowie jeweils einer Dachaufstockung, ergänzt. Die additiven Elemente sollen mit einer leichten, filigranen Struktur einen Kontrast zur Massivität der Bunker bilden. Die hinterleuchtete, transluzente Haut soll die neue Krone bei Dunkelheit in ein schimmerndes Licht hüllen und so ein weithin sichtbares Zeichen setzen. Das Verbindungsbauwerk im 1. Obergeschoss setzt die Linie des horizontalen Gesims fort und markiert den Eingangsbereich, der sich im Erdgeschoss im großen Bunker befindet.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Anderhalten Architekten GmbH, Berlin.
Bietergemeinschaft greeen! architects gmbh/ dgk Architekten GmbH, Düsseldorf/Berlin
Das Konzept ist die Verbindung des Vorhandenen mit der Gegenwart sowie der Zukunft - den handwerklichen Kontext mit dem der Geschichte und der speziellen Kultur. Der Museumsbau soll eine neue Leichtigkeit gewinnen und von Nordwesten her gut sichtbar werden. Sowohl tagsüber über Lichtreflexionen, als auch nachts hell strahlend, soll der Neubau das Stadtbild aus der Ferne prägen. Die in Stahlskelettbauweise errichteten Aufbauten verstehen sich mit teils geschuppter Metallfassade, teils gläserner Struktur als Hommage an die lokale Tradition der Eisen- und Stahlindustrie und Schieferfassaden. Über zwei Eingänge gelangt man vom Platz und von der Lämmergasse in den gläsernen Vorbau und von dort in den Eingangsbereich im großen Bunker.
Wettbewerbsarbeit
struhkarchitekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Braunschweig
Die massiven Bunker sollen von Körpern aus Cortenstahl durchdrungen und um einen aufgesetzten, leichten Glaskörper ergänzt werden. Eine klare Ablesbarkeit zum Bestand soll sich ergeben. Die Bunker werden bis auf einige Mauern im Untergeschoss entkernt. Durch Neuanordnung der Ebenen entstehen drei Geschosse für Ausstellungsräume. Im ersten und zweiten Obergeschoss spannen sich Verbindungsbrücken zwischen den Gebäudeteilen auf. Unter diesen bleibt der Durchgang zwischen der im Süden liegenden Burgstraße und der im Norden liegenden Lämmergasse bestehen. Die trichterförmige, torartige Eingangssituation soll dem Museum eine Adresse zur Burgstraße geben. Der Eingangsbereich soll durch seine halböffentliche Vorzone einen witterungsgeschützten Übergang zum Innenraum bieten.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: struhkarchitekten BDA Planungsgesellschaft mbH, Braunschweig.
Kastner Pichler Architekten, Köln
Drei Bausteine sollen neue Perspektiven schaffen - das neue Foyer am Fuß und die neuen Foren auf den Dächern. Das neue Foyer im Hof an der Burgstraße trennt den nachbarschaftlichen Bereich vom musealen und soll eine eindeutige Adresse herstellen. Zwischen Bunker und Foyer entsteht eine Museumsgasse, ein ruhiger Vorbereich des Museums. Er soll als Raum zwischen Innen und Außen wirken und einen Übergang von öffentlichem zu musealem Bereich schaffen. Durch unterirdische Verbindungsräume sollen Foyer und Bunker zu einem Raumkontinuum verschmolzen werden, ohne den Charakter als Einzelgebäude zu verwässern. Im Norden des großen Bunkers soll ein Museumsgarten entstehen. In den Aufbauten auf den jetzigen Flachdächern sollen Plattformen - Foren für Vortrags und Bildungsangebote entstehen.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Kastner Pichler Architekten, Köln.
architektur im modulbüro, wagener&görg GbR, Siegen
Ein Museumsbau ist stets von besonderer städtebaulicher und identifikationsstiftender Bedeutung. Hier bringen die ehemals als Hochbunker genutzten Betonruinen zusätzlich eine historische Bedeutung mit sich, die als Chance begriffen wird und in ein Gebäudekonzept integriert werden soll. Um den Außenraum von den Nachbarn abzugrenzen wird der dem Museum zugewandte Teil abgesenkt. Die neue Funktion als Museum soll über wenige Erweiterungen und Veränderungen nach außen getragen werden. Die beiden Bunker werden durch eine Brücke verbunden, sowie durch zwei neue Dachkörper um ein Geschoss aufgestockt. Öffnungen in den bestehenden Bunkerwänden sollen zudem Zugang, Ausblick und Verbindung schaffen. Sie werden in asymmetrischer Form in die Betonwände hineingeschnitten.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: architektur im modulbüro, wagener&görg GbR, Siegen.
Peter Karle Architekten, Darmstadt
Beide Bunker werden im Inneren entkernt. Der Vorbau beim kleinen Bunker wird entfernt. Die Fußwegverbindung zur Lämmergasse über die vorhandene Treppenanlage wird wieder geöffnet. Ein Turm verbindet vertikal die Geschosse miteinander. Eine Bücke und ein Tunnel verbinden horizontal die beiden Bunker miteinander. Ein Pavillon auf dem Dach des großen Bunkers soll den Gebäudekomplex visuell mit der Stadt verbinden. Die Elemente Turm, Brücke und Pavillon verschmelzen zu einem Eingangs- und Verbindungsgebäude, das die neue Adresse der Erweiterung des Siegerlandmuseums bilden soll.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Peter Karle Architekten, Darmstadt.
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Die Bunker sollen ein neuer Trittstein zwischen Nikolaikirche und Oberem Schloss werden: Der Eingang in die Bunker wird dazu unmittelbar an die Burgstraße gelegt. Die Giebelwand des kleineren Bunkers wird großflächig aufgeschnitten und verglast für einen tiefen Einblick in den zuvor verschlossenen Bunker. Für die Fernwirkung erhalten beide Bunker einen Aufbau mit Diagonalfachwerk aus Beton, verbunden durch eine Brücke. Für die freien Ausstellungsräume werden die inneren Decken und Trennwände entfernt. Der neue Hohlraum wird durch neue Zwischendecken in drei Ausstellungsebenen geteilt.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen.
Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Beide Bunker erhalten ein gläsernes Satteldach als zeitgemäße und abstrahierende Übersetzung der historischen »Tarnung« der zwei Bunker. Die Baukörper sollen durch die Aufbauten ihre stadträumliche Sperrigkeit verlieren und sich in die von steilen Dächern geprägte Nachbarschaft rund um das Obere Schloss einfügen. Ein neuer Treppenturm soll die neue Eingangssituation der Erweiterung des Siegerlandmuseums markieren und in der zurückversetzten Hofsituation auf sich aufmerksam machen. Der Vorplatz zum Museumseingang sowie der Fußweg zur Lämmergasse sollen neu geordnet, aufgewertet und durch Begrünung, Sitzgelegenheiten und Kunstinstallationen ergänzt werden.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin.
projektplus GmbH, Siegen
Beide Hochbunker sollen zu erlebbaren Exponaten werden und einen historischen und inhaltlichen Zusammenhang zum Museumsbau herstellen. Die Bunker erhalten verglaste Einschnitte mit einseitig angeschrägten Laibungen, welche die Dicke der Betonhülle sichtbar machen und die Licht- und Blickführung optimieren sollen. Die zur Burgstraße gewandte Fassade des Sonderausstellungsbereiches erhält eine große Fensterfläche, die auch zur Aufnahme von größeren Exponaten geeignet ist. Als Kontrapunkt zur Monumentalität der Bunker steht die transparente Aufstockung mit einem geschwungenen Dach.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: projektplus GmbH, Siegen.
Henchion Reuter Architekten, Berlin
Die bestehenden Protagonisten Schloss und Bunker werden als Zeitzeugen in das Ausstellungskonzept eingebunden: Die Bunkeranlage wird selber zum Ausstellungsstück. Ziel des Entwurfs ist es, den Eindruck des Ortes zu wahren und gleichzeitig ein Zeichen für einen klaren Neubeginn zu setzen. Innenwände und Decken werden komplett entfernt. Die Außenwände erhalten insgesamt vier große Öffnungen, wobei eine je Bunker der Belichtung der innenliegenden Erschließungszonen sowie möglichen Ein- und Ausblicken dient. Die anderen beiden verbinden die Bunker je Etage über einen Neubau miteinander. Die Bunker werden von dem bestehenden Hof an der Burgstraße über ein Foyer im Erdgeschoss des neuen Verbindungsbauwerks erschlossen. Die Verbindung der Lämmergasse mit der Burgstraße wird auf die Ostseite des großen Bunkers verlegt. Auf dem Turm des großen Bunkers wird als Zeichen und für die Fernwirkung ein »Infoscreen« vorgeschlagen, welcher digital angesteuert, aktuelle Informationen vermittelt.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Henchion Reuter Architekten, Berlin.
Andreas Heupel Architekten BDA, Münster
Der Entwurf folgt zwei Leitmotiven: Dem scheinbar unangreifbaren und zeitlosen Ewigkeitsausdruck der Bunker eine Zukunft aufzuerlegen. Dabei zeugen Baumhaine von der Kraft der Natur zur Rückeroberung aller menschlicher Werke und sind weithin sichtbares Zeichen einer Transformation vom Ort des Grauens und des Todes hin zu einem Ort des Lebens. Dem Außen ein Innen und dem Innen ein Außen geben. Große Öffnungen perforieren die unantastbaren Betonwände, bringen Tageslicht in das Dunkel des unbekannten Ortes und erlauben den notwendigen Dialog im städtischen Kontext. Der kleinere Bunker wird als neuer Eingang mit Zugangskontrolle für Besucher ausgebaut. Dafür wird über die gesamte Südseite des kleinen Bunkers ein großzügiges Eingangsportal eingeschnitten. Von hier soll sich die ideale Sicht- und Wegebeziehung über die Burgstraße zum Oberen Schloss ergeben. Baumhaine werden auf den Dächern der Bunker vorgesehen.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Andreas Heupel Architekten BDA, Münster.
winkelmüller.architekten gmbh, Berlin
Die massive Kriegsarchitektur soll durchbrochen und positiv aktiviert werden. Die wichtigste Intervention ist der Verbindungsbau zwischen den beiden Hochbunkern, der zugleich Eingangsbaukörper ist. Die Wegebeziehung durch die beiden Bunker hindurch wird erhalten. Der Veranstaltungsbereich mit Lehr- und Lernwerkstatt sitzt auf dem großen Bunker als leichte Konstruktion auf und bietet einen Blick über die Stadt hinweg. Gekrönt wird das Ensemble von einem Screen, der um den Treppenaufbau des großen Bunkers herumläuft und mit Videosequenzen von stetig wechselnden Künstlern bespielt wird.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: winkelmüller.architekten gmbh, Berlin.
Marte.Marte Architekten ZT GmbH, Feldkirch (Österreich)
Die Bunkeranlage soll in einen einladenden, lichtdurchfluteten Wissensspeicher transformiert werden. Die Decken und Zwischenwände werden mit leichtem Abstand zu den meterdicken Außenwänden herausgeschnitten. Übrig bleiben lisenenartige Reste der Wände und Decken. Die neue Geschossdecke wird frei wie ein Tisch im Raum stehend mit Abstand zu den Außenwänden eingefügt. Im Obergeschoss öffnet sich der Raum durch die aufgeschnittene Bunkerdecke nach außen und erhält als neuen Abschluss ein gefaltetes Dach mit seitlichen Verglasungen.
Wettbewerbsarbeit
Wettbewerbsarbeit Bunker Burgstraße: Marte.Marte Architekten ZT GmbH, Feldkirch (Österreich).