Innerstädtisches Grünflächenkonzept: Grün kommt an!
Die Bürgerbefragung "Lebensqualität in Siegen" hat deutlich aufgezeigt, dass die Menschen Grün in ihrer Stadt vermissen, während um die Stadt herum ein attraktiver Landschafts- und Erholungsraum vorhanden ist - der auch durchaus als solcher wahrgenommen wird und sich großer Beliebtheit erfreut. Dieser Bürgerwunsch fand Berücksichtigung in dem Ratsbeschluss vom 06.05.2009, worin die Erstellung eines Innerstädtischen Grünflächenkonzepts als eine der "Sofortmaßnahmen" der Arbeitsgruppe Demografie festgelegt und beschlossen wurde. Der Rat der Stadt Siegen hat dazu folgende Aufgabenstellung festgelegt:
"Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes, das aufzeigt, welche öffentlichen wie privaten Flächen zur Sicherung und zum Ausbau des innerstädtischen Grüns (Parks, Grünflächen, Alleen, Bäume) genutzt werden können. Das Grün- und Freiflächenkonzept soll die zu erhaltenden Grünstrukturen im Stadtgebiet sichern und neue, eventuell auch in Form von Zwischennutzungen hinzufügen, vernetzen und mit der umgebenden Landschaft verbinden."
Das nunmehr vorgelegte Konzept erfüllt diese Anforderungen und bildet damit einen Zwischenschritt zwischen der vorliegenden Rahmenplanung (Integriertes Handlungskonzept Innenstadt - IHaKo 2010) für den Bereich "Stadtökologie, Stadtgrün und öffentlicher Freiraum" und der Objektplanung (Ausführungsplanung für die einzelnen Teilflächen mit Vorstellung der Objektplanung/en in den zuständigen Gremien). Eine gesonderte Bürgerbeteiligung hat nicht stattgefunden, da diese erst im Rahmen der konkreten Umsetzung auf Maßnahmenebene erfolgen soll.
Ökologische Aspekte werden in dem Konzept mit berücksichtigt. Es handelt sich jedoch nicht um ein ökologisches Fachgutachten, sondern der Schwerpunkt liegt auf der Grüngestaltung und der Optimierung der Freiraumfunktionen.
Die wesentlichen Inhalte und Ziele des Konzeptes sind:
- Förderung des Grün- und Freiflächenverbundes
- Qualifizierung bestehender Grünflächen für Freizeit und Erholung
- Erweiterung bestehender Grünflächen
- Neuentwicklung von Grünflächen
- Aufwertung sonstiger Freiflächen wie Stadträume und -plätze
- Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes
- Baum- und Alleepflanzungen
- Maßnahmen der Wohnumfeldgestaltung
- Aktiver Klima-, Biotop- und Artenschutz
- Aufbau eines kommunalen Corporate Design für die Gestaltung und Ausstattung von Grün- und Freiflächen
- Förderung bürgerschaftlichen Engagements.
Es handelt sich um ein städtebauliches Entwicklungskonzept nach § 1 Absatz 6 Nr. 11 BauGB mit verwaltungsinterner Bindung. In seinen verbindlichen Aussagen kann dieses Konzept nicht bis auf die Ebene der konkretenDetailplanung herunterreichen, sondern zukünftig auf der Ebene der übergreifenden Stadtentwicklung und Stadtplanung bis hin zur Grünflächen- sowie der Liegenschaftsverwaltung das Handeln der Stadtverwaltung in Bezug auf die grünplanerischen und stadtökologischen Belange lenken. Mit Hilfe dieser Richtschnur für Politik und Verwaltung soll die Innenstadt von Siegen durch die Verbesserung der innerstädtischen Freiraumversorgung Schritt für Schritt attraktiver und lebenswerter werden.
Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit unterschiedlichster Abteilungen der Stadtverwaltung Siegen. An dem von der Abteilung 7/5 Stadtplanung geführten Prozess beteiligten sich vor allem die Abteilungen 8/3 Umwelt mit der Erstellung der stadtökologischen Karten für den begutachteten Bereich und die Abteilung 8/1 Grünflächen, die vor allem bei der Umsetzung die tragende Rolle spielen wird. Aber auch die Abteilung 1/1 Stadtentwicklung als Leit- und Koordinierungsstelle der Innenstadtentwicklung war intensiv an der Erstellung beteiligt.
Das am 26. März 2014 im Rat der Stadt Siegen als städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 Absatz 6 Nr. 11 BauGB beschlossene Konzept steht nachfolgend zum Download (2 Teilabschnitte) bereit:
Grün kommt an! (Teilabschnitt 1).
Grün kommt an! (Teilabschnitt 2).
Der Rat der Stadt Siegen hat in seiner Sitzung am 2. Mai 2012 die Errichtung einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe "Innerstädtisches Grünflächenkonzept" beschlossen, die inzwischen mehrfach getagt hat. Ihre Hauptaufgabe war die Festlegung von Prioritäten, nach der die Verwaltung die Einzelmaßnahmen abarbeiten und schrittweise umsetzen kann. Diese Entscheidungen wurden nach intensiver Diskussion der Maßnahmen getroffen und transparent in Anlagen zum Konzept dokumentiert.
Die von der Arbeitsgruppe ausgewählten, kurz- bis mittelfristig umzusetzenden Maßnahmen (5 Flächen und 5 Verbindungen) sollen nunmehr vorrangig und möglichst in dieser Reihenfolge im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten weiter geplant und umgesetzt werden. Damit wurde bereits begonnen.