UNIVERSITÄTSSTADT SIEGEN

Sandsteinportal des historischen Unteren Schlosses

Bildausschnitt: Sandsteinportal des historischen Unteren Schlosses, welches seit 1928 am Oberen Schloss steht (Foto: Stadt Siegen)

An der Nordseite des Bischofshauses des Oberen Schlosses in der Nähe der Brunnenwiese im Schlosspark befindet sich ein Fragment des Sandsteinportals des Haupttorgebäudes des Nassauischen Hofes, das für Wilhelm Moritz, Fürst zu Nassau-Siegen (1649 bis 1691), im Rahmen von Umbaumaßnahmen am Unteren Schloss, der seinerzeitigen Residenz der protestantischen Linie des Hauses Nassau-Siegen, 1690 errichtet wurde. Nach dem großen Stadtbrand von 1695 wurde das Gebäude in gleicher Funktion wiedererrichtet und in die erweiterte Anlage des Unteren Schlosses eingegliedert.

Aufgrund der Bogenlaibung des Durchgangs wurde das Haupttorgebäude auch als "Halber Mond" bezeichnet. Bevor es 1890 dem Neubau des Kaiserlichen Post- und Telegraphenamtes (heute Standort des Museums für Gegenwartskunst) weichen musste, befand sich hier das Steueramt.

Von dem Torgebäude blieb nur noch das Sandsteinportal erhalten, das zunächst den Garten des Postdirektors in der benachbarten Grabenstraße zierte und dann 1926 bei einer Erweiterung des Postgebäudes abgebrochen wurde.

1928 wurde das Fragment an seinem jetzigen Standort am Oberen Schloss wiederaufgebaut. Der barocke Torbogen war ursprünglich mit einem Wappen bekrönt. Dieses existiert nicht mehr. Unterhalb des Rundbogens wurde hier am neuen Standort ein spätgotisches Portalfragment, das den Turmeingang der Nikolaikirche umrahmte, eingemauert. Das Portal war im Rahmen der unter dem Kirchenbaumeister Ludwig Hofmann von 1903 bis 1905 erfolgten historistischen Umgestaltung von seinem angestammten Platz entfernt worden.

Aus: Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau in Siegen, Broschüre Nr. 4: Kunst im Schlosspark - Eine Auswahl, herausgegeben von KulturSiegen, 2021


Kurzfassung (Text auf der Acryltafel)

Fragment des Sandsteinportals am 1690 für Wilhelm Moritz Fürst zu Nassau-Siegen errichteten Haupttorgebäude zum Nassauischen Hof, der damaligen Residenz der evangelischen Linie des Hauses Nassau-Siegen. Nach dem Stadtbrand von 1695 wurde das Gebäude in gleicher Funktion in die Anlage des Unteren Schlosses, der wieder errichteten und erweiterten Residenz, eingegliedert.

Im 19. Jahrhundert vorwiegend als Steueramt genutzt, musste das als "Halber Mond" bezeichnete Gebäude 1890 dem Bau des Kaiserlichen Reichspost- und Telegrafenamtes weichen. Lediglich das Portal wurde gerettet und im Garten des Postdirektors an der Grabenstraße freistehend aufgebaut.

1926 bei einer Erweiterung des Postgebäudes erneut abgebrochen, fand es 1928 zu seinem jetzigen Standort an der Nordwand der Kapelle des Oberen Schlosses, der ehemaligen Residenz der katholischen Linie des Hauses Nassau-Siegen.

Dem barocken Torbogen fehlt das Wappen des Erbauers, das ursprünglich den oberen Rundbogen krönte. In die Durchfahrt wurde ein gotisierendes Portalfragment des ehemaligen Turmeingangs der Nikolaikirche aus der Zeit vor 1905 eingemauert.

GPS-Koordinaten (Breiten- und Längengrad):
50.875675, 8.030435

 

 

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